Freitag, 10. April 2009

Karfreitag für die Christen

arfreitag: Kein Fleisch essen und nicht fortgehen

10. April 2009 | 08:21 | | Barbara Haimerl Eva Hammerer (SN).
Für die einen ist er ein Feiertag, für die anderen ein Tag wie jeder andere. Die SN fragten Prominente, wie sie den Karfreitag verbringen.

Es ist der strengste Fasttag in der katholischen Kirche und wird mindestens seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert. Christen in aller Welt gedenken am heutigen Karfreitag des Leidens und Sterbens von Jesus Christus am Kreuz. Den Namen erhielt der Tag vom jüdischen Wort „Kara“, das „Klage“ bedeutet.

Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser geht gemäß seiner Funktion mit gutem Beispiel voran: Er verbringt den Karfreitag mit strengem Fasten. Gesprächstermine sind keine anberaumt. „Dadurch bleibt Zeit, um die Korrespondenz und Osterwünsche zu erledigen“, sagt Kothgassers Sekretär Otmar Stefan.

Um 7.30 Uhr feiert der Erzbischof im Dom eine Trauermette mit den Domkapitularen und den Priesterseminaristen. Bei dieser liturgischen Feier wird des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz gedacht. Um 15 Uhr nimmt der Erzbischof an der Kreuzwegandacht im Dom teil. Dieser Zeitpunkt gilt als Stunde, in der Jesus am Kreuz gestorben ist. Der Höhepunkt des Tages ist für Erzbischof Kothgasser die Karfreitagsliturgie mit Anbetung im Dom um 19 Uhr.

Suppe statt Fleisch

Ein Fasttag ist der Karfreitag auch für Autorin Hera Lind. „Ich stamme aus einer streng katholischen, kirchenmusikalischen Familie und habe den Sinn der Fastenzeit kennen und lieben gelernt.“ Am Karfreitag singe sie, wenn irgend möglich, eine Matthäuspassion oder Johannespassion mit.

Heuer tritt Lind mit dem Bachchor in Athen auf. Auf dem Programm steht die Bachkantate „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“. „Das ist für mich tiefste Wurzel und höchster Sinn“, sagt Lind. Für sie habe der Erlösergedanke etwas „ungeheuer Tröstendes“.

Sie folge zwar keiner Religion, achte aber streng darauf, am Karfreitag kein Fleisch zu essen, sagt die Salzburger Keramikerin Valerie Stuppäck. „Bei uns gibt es Fisch.“ Die Aktivitäten schraubt Stuppäck zurück. Um 15 Uhr, der Todesstunde Christi, halte sie inne. „Ich achte diesen Tag. Für mich herrscht ein bisserl die Stimmung wie an einem Feiertag.“

Exskirennläuferin Alexandra Meissnitzer isst am Karfreitag kein Fleisch. In der Zeit vor Ostern faste sie aber nicht. Das kenne sie aber von Kollegen, die 40 Tage lang auf Alkohol verzichteten: „Ich haue das ganze Jahr über nicht so auf den Putz, also mache ich das nicht.“ Dennoch hält sie an den christlichen Traditionen fest. „Ich habe das von zu Hause so mitbekommen. Auch, dass man am Karfreitag oder an Allerheiligen nicht fortgeht.“

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